Sonntag, 4. September 2016

Dieser Lauf ist mein Lehrer!!! Oder: Mühlheimer Halbmarathon 2016

Lange war von  mir nicht zu lesen... vor allem aus Zeitmangel, weil doch relativ viel Arbeit, ein zeitintensiver Trainingsplan und auch das ein oder andere sportliche Event auf dem Plan standen.

Heute nun müsst ihr lesen, dass es auch bei mir nicht immer so läuft, wie geplant. Ich war ja bereits darauf eingestellt, dass nicht immer alles tippitoppi und mit Daumen hoch zu bewältigen sein wird. Als ich aber meine nächsten Meilensteine (nämlich das erste Mal 25 km und in der darauffolgenden Woche das erste Mal die 30km) zwar nicht mit Leichtigkeit, aber doch planmäßig und erfolgeich bezwang, machte ich mir um den eingeplanten Test-Halbmarathon keine wirklichen Gedanken und hatte eigentlich sogar vor, meine Zeit von März zu unterbieten.
Aber wie es so ist, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Bereits gestern war ich mental nicht so gut drauf und schob es aber auf mal wieder zu viel Grübeln und das "allmonatliche Frauenproblem", was sich eigentlich bereits gestern einstellen sollte. Letzterem war aber (leider) nicht so.

So bin ich dann in aller Herrgottsfrühe für einen Sonntag aufgestanden, um noch frühstücken zu können und in aller Ruhe loszufahren und mich zu sortieren.
Das Wetter: Für jeden Läufer ein Traum, ca. 20 Grad (wobei mir das eigentlich schon wieder zu warm ist), bedeckter Himmel und ein leicht einsetztender Nieselregen, der zum Start aber schon wieder vorbei war.
Pünktlich um 9 Uhr wurde gestartet und es ging zunächst los mit 2 Runden auf der Aschebahn, bevor es in den Wald ging. Natürlich wurde ich erstmal überholt, versuchte aber bewusst, langsam zu laufen. Irgendwann hatte ich mich dann an eine Frau drangehängt, mit der ich die ersten 11 km zusammen lief, bevor ich abreißen lassen musste.
Das erste Erlebnis der 3. Art gab es aber bereits bei km 2: Ein Mann vor uns fing wie wild an zu rudern und um sich zu schlagen. Ich wunderte mich erst, warum er nach umherfliegenden Blättern schlug...Sekunden später biss es mich auch, einmal in den rechten Oberarm und in die rechte Pobacke sowie vermutlich einmal in die rechte Seite! Wie ich später erfuhr, waren es tatsächlich Hornissen!! Einige der Teilnehmer sind daraufhin wohl auch direkt umgekehrt... na ja, ich lief weiter. Aber es irritierte mich natürlich sehr, denn erstens tut das echt weh (und momentan auch immernoch) und zum anderen war ich nun gedanklich damit beschäftigt, ob sich evt eine allergische Reaktion anbahnt. Gedanklich war ich nun also mit anderen Dingen beschäftigt. 
Meine GPS-Uhr und die Geschwindigkeitsangaben waren auf Grund der Waldlastigkeit doch seh ungenau, so dass ich mich gar nicht wirklich darauf verlassen konnte. Deswegen schloss ich mich eben der anderen Mitläuferin an.
Bei km 7 tauchte auf einmal ein Oberarzt meiner Klinik auf, der es dann scheinbar doch noch zum Start geschafft hatte...bzw. etwas später startete und den anderen eben hinterher lief und mich bei km7 einfing. (Da er den Streckenplan nicht ganz im Kopf hatte, fehlt im aber fairerweise die 2. Bahn im Stadion, wie er selbst meinte ;-) ). Wir unterhielten uns kurz und verabredeten uns dann für ein Bier im Ziel.
Als ich dann ab km 12 alleine weiterlief, wurde es irgendwie richtig zäh, körperlich wie mental, trotz Verpflegung ging es mir irgendwie nicht so richtig gut. Vielleicht lag es auch an dem lange andauernden Regenschutt in Verbindung mit den Hornissenstichen? Ich weiß es nicht.
Irgendwann merkte ich dann, dass sich das "allmonatliche Frauenproblem" wohl doch anbahnte und zuschlug...zu einem der ungünstigsten Zeitpunkte überhaupt! Also ihr Männer da draußen, da habt ihr wirklich mehr wie einen Vorteil!
Mental war ich zwischendrin wirklich kurz davor, einfach abzubrechen, ich kam gar nicht mehr in den Tritt. Die letzten ca. 6 km hatte ich auch einfach nur klatschnasse Füße, eine gefühlte Pfütze im vorderen Teil meiner Schuhe, was wirklich sehr unangenehm war. Die ganze Zeit überlegte ich ebenfalls, ob ich wohl nochmal an diesem Teil mit den wildgewodenden Stechviechern vorbei muss. Entweder waren die Viecher nun müde oder die Strecke verlief wirklich anders auf dem Rückweg.
Ich war sehr froh, als ich merkte, dass das Ziel naht und konnte wenigstens den letzten km noch mal etwas anziehen. Auf den letzten Metern im Stadion sah ich tatsächlich noch meine Mitläuferin vom Anfang...allerdings gehenderweise. Ob sie schon durchs Ziel war? Ich weiß es nicht.

Nun ja, dieser Lauf war wirklich nicht meins*gr* Wenigstens bin ich nicht als allerletzte im Ziel angekommen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen