Montag, 10. Juli 2017

Unverhofft kommt oft...


 ... und das diesmal wieder in vielerei Hinsicht. Letzten Sonntag fand wieder eines DER Sportereignisse in des Rhein-Main-Gebietes statt, der Ironman Frankfurt. Ich ziehe immer wieder meinen Hut davor, was die Athleten hier bis ins hohe Alter leisten.

Mein Plan für diesen Tag war, laufend zum Friedberger Streckenabschnitt zu gelangen (mit dem Fahrrad war ich vor 2 Jahren schon mal dort), die Profis auf ihrer ersten Radrunde zu erwischen und wieder heim zu laufen. Nach Duschen und Frühstücken wollte ich mich auf den Weg nach Frankfurt an die Laufstrecke machen, um weiterhin auch mir bekannte Leute zu supporten, den Profis zu zu schauen und eine andere Instagramerin zu treffen. Vor allem letzteres eine Challenge für mich...einfach mal so fremde Leute zu treffen ist ja bekanntlich nicht immer so meine Stärke.
Aber es kam schon noch ein wenig anders:

 Der Wecker klingelte brav, bissel müde war ich allerdings schon, aber der Zeitplan war straff, denn die Profis würden sicherlich nicht auf mich an der Radstrecke warten ;)
Im Zeitplan war ich voll drin, irgendwann wunderte ich mich schon, warum auf der Radstrecke immernoch Autos fuhren... Dass es eine Radstreckenänderung gegeben hatte, wusste ich zwar, dachte allerdings, dass diese weiter hinten sei. So musste ich also leider unverrichteter Dinge,aber immerhin mit einer Brezel vom Bäcker wieder nach Hause laufen.
Beim Frühstück konnte ich dann noch den Wechsel der führenden vom Rad zum Laufen beobachten und schon ging es los nach Frankfurt an die Laufstrecke.




 Das Wetter war tatsächlich mega, für meine Verhältnisse zum Sport treiben allerdings viel zu heiß! Das Zuschauen und supporten war schon wirklich anstrengend genug.











Ein wenig nervös machte ich mich dann zu meiner Verbredung mit Nine, einer Triathletin, die ich über Instagram kennen gelernt hatte und die aus Siegen auch extra zum Anfeuern und Atmosphäre genießen angereist war. Fremde Leute zu treffen ist ja für mich manchmal ein wenig beängstigend...umso positiver verlief das Treffen! Wir beiden Mädels waren direkt auf einer Wellenlänge und nicht nur der Sport scheint uns zu verbinden, sondern auch noch einige private Erfahrungen.
Vorerst hatten wir aber beide nach ca. einer halben Stunde erstmal Hunger...drum gab es das gesunde Sportlerfrühstück in Form von Currywurst mit Pommes! 
Die Stunden bis zum Finish "unserer Athleten" verging echt schnell, denn so richtig wollte der Redefluss nicht versiegen :)
Liebe Nine, ich freue mich sehr, dass wir uns kennengelernt haben und weiter kennen lernen. Solltest du tatsächlich nächstes Jahr hier in Frankfurt an den Start gehen, dann weißt du ja jetzt schon, wer an der Strecke zum Supporten sein wird ;)

Man sieht also wieder: Das Leben beginnt tatsächlich außerhalb der Komfortzone ;-)

Sonntag, 9. April 2017

161 Tage seit Frankfurt

 Lange habe ich hier nichts mehr von mir lesen lassen...aus diversen Gründen: Einerseits war relativ viel los, andererseits ist doch nicht viel spektakuläres passiert...was nicht unbedingt immer das schlechteste ist.

 161 Tage sind seit meinem Zieleinlauf in Frankfurt vergangen...und es sind nur noch 14 Tage, bis ich in Hamburg an den Start gehe. Gestern habe ich meinen letzten langen Lauf absolviert, heute bin ich nicht nur körperlich, sondern auch mental relativ platt.
Gerade läuft die Liveübertragung des Hannovermarathons und des -halbmarathons...und da kam dann tatsächlich die erste Nervosität: Bin ich gut vorbereitet? Wird mein Körper fit sein? Spielt der Kopf mit? Wie wird das Wetter?? Wie wird es sein, ohne großes Supporterteam an den Start zu gehen?

(c) Haspamarathonhamburg
Ein mentales Tief hatte ich ebenfalls wieder: Ich hatte das Gefühl, der Trainingsplan ist zu hart für mich: Obwohl die Intervalle und Tempoläufe bis zu einem großen Teil ganz gut liefen, hatte ich doch das Gefühl, dass es zuviel ist und ich die angepeilte Zielpace nicht halten kann. Der Test-Halbmarathon viel aus, was mich verunsicherte. Zwischenzeitlich war ich sogar soweit, dass ich überlegte, den Startplatz wieder zu verkaufen, weil ich mental einfach nicht gut drauf war und das Gefühl hatte, es diesmal gar nicht auf die Reihe zu bekommen. Aus der Vorbereitung für Frankfurt wusste ich ja schon, dass ein mentales Tief erneut möglich ist. Natürlich wusste ich auch dass eine Marathonvorbereitung kein Wellnessurlaub ist...und habe deswegen meinen Startplatz behalten und werde am 23.4. in Hamburg an den Start gehen.

In engem Austausch mit meinem Coach lief ich dann nochmal einen Test-10er. Einfach um zu sehen, wo stehe ich körperlich und auch mental stehe. Relativ unbedarft ging ich mit dem Coach an den Start...ich wusste gar nicht so recht, was möglich war.
So kam es tatsächlich zu einer neuen persönlichen Bestleistung über 10 km nämlich 53:38 min (über 3 Minuten schneller als bei meinem letzten Test-10er) und sogar ein AK-Platz 4! Nur 30 Sekunden hätten zum Treppchen gefehlt! Darüber war ich so dermaßen baff, dass ich es gar nicht in Worte fassen konnte! Und hat mir auch ein wenig Hoffnung für Hamburg zurück gegeben. Denn es ist wirklich so :"Running teaches me that I'm capable of so much more than I ever imagined!" Und das ist wirklich so.
Ich bin gespannt, was Hamburg bringen wird.





 Karma...mittlerweile glaube ich immer mehr daran ;-)


Montag, 9. Januar 2017

"Mein Tulpenbeet gehört mir!" oder "Der etwas andere Neujahrespost 2017




Bewusster Therapieabschluss
  
Eigentlich war ein anderer Post zum Jahreswechsel 2017 geplant, nämlich mal wieder ein sportlicher...ein Rückblick über meine Meilensteine aus 2016. Frei nach dem Motto: " Nichts ist so beständig wie die Planänderung", muss das noch ein paar Tage warten.

Heute ist Montag. Nicht unbedingt einer meiner Lieblingstage. Aber heute hatte ich für mich mal wieder eine Challenge zu meistern...die letzte offizielle Therapiestunde stand auf dem Programm. Eigentlich kein großes Thema...eigentlich. Meine letzte Therapiestunde liegt bereits 2 Monate zurück und in der Zeit bin ich auch gut zurecht gekommen, mit neuen Situationen und mit Hilfe der Dinge, die ich bisher gelernt habe. Als allerletzten Rettungsanker hatte ich aber immernoch diese letzte Sitzung, eine Art Notfallplan, der nun weg ist.
Manchmal habe ich schon gedacht, es ist ok, dass es keine Verlängerung gibt, denn diese muss medizinisch-psychologisch begründet sein. Objektiv gesehen bin ich also fertig. Fertig, um nun wieder "alleine" zu laufen. 

Einerseits bin ich stolz...stolz darauf, knappe 2 Jahre durchgehalten zu haben, viel über mich und meine Vergangenheit gelernt und verstanden zu haben, viele schwierige Stunden einfach durchgestanden und überwunden zu haben. Gelernt zu haben, was ICH tun kann, damit es mir gut geht. Dass nicht alles Gold ist was glänzt. Dass es normal ist, mal Sch***tage zu haben. Meine Ecken und Kanten kennen zu lernen. Meine Grenzen, die mir zu stehen, zu erkennen, anzunehmen und mit viel Mut auch zu verbalisieren. Und zum Abschluss heute noch mal gesagt zu bekommen, dass ich nicht mehr diejenige von vor 2 Jahren bin. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt und darauf bin ich stolz.
Andererseits habe ich Schiss. Abschiede sind nach wie vor nicht mein Ding. Unbekannte Situationen, hier also das "alleine Laufen"  verunsichern mich...einfach weil "mein Gang" noch nicht so sicher ist und ich Angst vor dem Hinfallen habe und das obwohl ich weiß, dass ich es schaffen kann, wieder aufzustehen und wie es geht.
Ein neuer Lebensabschnitt beginnt und ich habe Schiss. Denn meine wirklich gewonnen Stärken sind mir persönlich noch nicht ganz so bewusst, wie es anderen Leuten vielleicht ist.
Aber das Leben ist eine Challenge und nun geht es darum, eine nach der anderen zu meistern.