Montag, 9. Januar 2017

"Mein Tulpenbeet gehört mir!" oder "Der etwas andere Neujahrespost 2017




Bewusster Therapieabschluss
  
Eigentlich war ein anderer Post zum Jahreswechsel 2017 geplant, nämlich mal wieder ein sportlicher...ein Rückblick über meine Meilensteine aus 2016. Frei nach dem Motto: " Nichts ist so beständig wie die Planänderung", muss das noch ein paar Tage warten.

Heute ist Montag. Nicht unbedingt einer meiner Lieblingstage. Aber heute hatte ich für mich mal wieder eine Challenge zu meistern...die letzte offizielle Therapiestunde stand auf dem Programm. Eigentlich kein großes Thema...eigentlich. Meine letzte Therapiestunde liegt bereits 2 Monate zurück und in der Zeit bin ich auch gut zurecht gekommen, mit neuen Situationen und mit Hilfe der Dinge, die ich bisher gelernt habe. Als allerletzten Rettungsanker hatte ich aber immernoch diese letzte Sitzung, eine Art Notfallplan, der nun weg ist.
Manchmal habe ich schon gedacht, es ist ok, dass es keine Verlängerung gibt, denn diese muss medizinisch-psychologisch begründet sein. Objektiv gesehen bin ich also fertig. Fertig, um nun wieder "alleine" zu laufen. 

Einerseits bin ich stolz...stolz darauf, knappe 2 Jahre durchgehalten zu haben, viel über mich und meine Vergangenheit gelernt und verstanden zu haben, viele schwierige Stunden einfach durchgestanden und überwunden zu haben. Gelernt zu haben, was ICH tun kann, damit es mir gut geht. Dass nicht alles Gold ist was glänzt. Dass es normal ist, mal Sch***tage zu haben. Meine Ecken und Kanten kennen zu lernen. Meine Grenzen, die mir zu stehen, zu erkennen, anzunehmen und mit viel Mut auch zu verbalisieren. Und zum Abschluss heute noch mal gesagt zu bekommen, dass ich nicht mehr diejenige von vor 2 Jahren bin. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt und darauf bin ich stolz.
Andererseits habe ich Schiss. Abschiede sind nach wie vor nicht mein Ding. Unbekannte Situationen, hier also das "alleine Laufen"  verunsichern mich...einfach weil "mein Gang" noch nicht so sicher ist und ich Angst vor dem Hinfallen habe und das obwohl ich weiß, dass ich es schaffen kann, wieder aufzustehen und wie es geht.
Ein neuer Lebensabschnitt beginnt und ich habe Schiss. Denn meine wirklich gewonnen Stärken sind mir persönlich noch nicht ganz so bewusst, wie es anderen Leuten vielleicht ist.
Aber das Leben ist eine Challenge und nun geht es darum, eine nach der anderen zu meistern.